Behandlung von Traumafolgestörungen im PSZW, Klinik Eggenburg
Im PSZW – Klinik Eggenburg wurde bis 31.8. diesen Jahres die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) nach einem verschiedene Methoden integrierenden Ansatz durchgeführt.
Bereits vor ca. 3 Jahren wurde dieses Konzept um einen Kompetenzbereich (KB) für komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen (KB kPTBS) nach dem Behandlungskonzept von Prof. Martin Bohus erweitert. Prof. Bohus persönlich hat diesen KB in den vergangenen Jahren mit unserem Behandlungsteam bestmöglich etabliert.
Es handelt sich dabei um ein modulares, störungsspezifisches, multimodales Programm, welches im Rahmen mehrerer Studien evaluiert wurde. 2022 wurde auch von unserer eigenen Forschungsgruppe eine Arbeit dazu publiziert, welche die hohe Wirksamkeit in der stationären Behandlung bestätigt. Es liegt zudem eine methodische Empfehlung über die evidenzbasierten S 3- Leitlinien des Dachverbandes (Initiative der DeGPT) vor.
Ab dem 1.9.2024 stehen für die Durchführung des oben genannten Behandlungsprogrammes in zwei Kompetenzbereichen insgesamt 20 Plätze zur Verfügung. Dies bedeutet mehr als eine Verdoppelung der bisher verfügbaren Therapieplätze in diesem Bereich. Das Ziel ist dabei, den Patient*innen mit den komplexesten Symptomausprägungen ein besonders effizientes Trauma-fokussiertes Therapiekonzept anzubieten.
Alle Patient*innen, die derzeit bei uns auf der Warteliste für eine Traumatherapie stehen, erhalten ein persönliches fachärztliches Gespräch, in dem die weiteren Behandlungsoptionen gemeinsam mit ihnen geklärt werden. Wir nehmen dazu von uns aus mit den Patient*innen Kontakt auf. In diesem Rahmen sollen insbesondere Patient*innen mit anderen Diagnosen aus dem Spektrum der Traumafolgestörungen bzw. mit Komorbiditäten eine bestmögliche Therapieempfehlung erhalten.
Patient*innen mit der Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung ohne ausgeprägte Komorbiditäten werden zukünftig - ganz im Sinne des Prinzips der Subsidiarität (siehe Österreichischer Psychiatrieplan) - vorzugsweise Empfehlungen für Therapieangebote in ambulanten Behandlungsstrukturen erhalten.
Unabhängig von den oben näher ausgeführten Erläuterungen zu Veränderungen in unserer methodischen Ausrichtung der Behandlung von Traumafolgestörungen können wir die häufig von Patient*innen sowie von Behandler*innen vorgebrachten Wünsche nach einer Ausweitung und weiteren Differenzierung traumatherapeutischer Angebote sehr gut nachvollziehen. Im Rahmen unserer Einbindung in verschiedene Fachgremien greifen wir unsererseits gern diesen Wunsch auf und tragen ihn weiter. Letztlich bleibt aber die Erweiterung traumatherapeutischer Angebote ein Anliegen, das auch einer gesamtgesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Diskussion bedarf.